Als im Januar der Schnee knöchelhoch lag, machten wir uns für ein besonderes Projekt startklar: ein neuer Wandlerschrank, ein großes Notstromaggregat, dazu Heizlüfter und Kaffeemaschinen wurden eingeladen und ein Trupp Elektriker setzte sich in Bewegung. Es ging nicht zu einem Festival, sondern zu den Ordensschwestern vom göttlichen Heiland in Kerpen. Die Mission: Die Trafostation sollte umgebaut werden, denn die Klosternutzung hatte sich geändert. 

Die Ordensschwestern betreuen wir schon seit Jahren mit großer Freude. Es sind sympathische und weltgewandte Damen mit dem Herz am rechten Fleck. Wie die meisten Klostergemeinschaften allerdings werden sie weniger und älter – und können viele Aufgaben nicht mehr so wahrnehmen wie früher. Das Kloster liegt auf einem großen Gelände, hier sind neben zwei Wohngebäuden auch eine ehemalige Schule und ein Schwimmbad untergebracht. Denn zu den Tätigkeiten der Salvatorianerinnen gehören auch Bildung und Erziehung. 

Der Komplex war nicht mehr rentabel zu betreiben, daher teilten die Schwestern ihn neu auf. Sie zogen in das kleinere, modernere Gebäude um und fanden für die übrigen Häuser einen Käufer. Und damit begann unsere Aufgabe: Großimmobilien wie diese werden über einen einzigen Anschluss mit erheblichem Stromdurchlauf versorgt. Die Infrastruktur ist auf 100 Ampere ausgelegt – viel zu stark für Stromzähler. Also wird der Strom indirekt gemessen und den Verbrauchern in Rechnung gestellt. Da es nun zwei Abnehmer gab, mussten die Verbräuche getrennt erfasst werden. 

Bei mehreren Abnehmern wird die Trafostation umgebaut  

Dafür benötigt man einen zweiten Wandler. Das Bauteil wird um das Stromteil installiert, so dass man den Stromverbrauch auslesen kann. Ein kleines Teil ist das nicht, die Einrichtung des Wandlerschrankes beansprucht einen ganzen Tag. Mithilfe eines Experten begutachteten wir den Trafo, der für die Arbeiten abgeschaltet werden musste. Zwar wussten wir, dass er 20 Jahre nicht mehr gewartet worden war, aber das Urteil überraschte uns doch: Er könne nicht garantieren, dass der Trafo nach der Abschaltung wieder in Betrieb gehen würde, konstatierte der Experte. Vielleicht würde der Strom wegbleiben. 

Und das im Januar? Auch wenn wir gut vorbereitet waren: Das Risiko war uns zu hoch. Und so wurde aus dem Tages- ein Jahresprojekt: Wir entschlossen uns die Arbeiten zu verschieben und auf den Sommer zu warten. Erstens, weil wir uns so auf alle Eventualitäten gründlich vorbereiten konnten. Und zweitens, weil ein Stromausfall im Sommer immer noch erträglicher ist: zumindest ist es hell und warm. Die Schwestern waren einverstanden – und bald werden wir sie wiedersehen. Dann rückt der Trupp wieder aus, als ginge es zu einem Festival. 

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