Fußbodenheizungen sind eine tolle Sache. Gleichmäßige Wärme, angenehmes Raumklima, staubarme Luft – und natürlich das unvergleichliche Gefühl, im Bad keine kalten Füße zu bekommen: das sind gleich mehrere gute Gründe für eine Entscheidung. Nur die elektrische Variante hatte es in den vergangenen Jahren eher schwer. Denn die klassische Lösung mit Nachtstrom und dem Boden als Wärmespeicher lohnte sich immer weniger. Das hat sich geändert.

Zum einen ist mit der beginnenden Energiewende immer häufiger günstiger Solarstrom in Häusern verfügbar. Zum anderen müssen elektrische Fußbodenheizungen viel geringere Temperaturen erreichen, wenn sie im Dünnbettverfahren installiert werden. Gerade auf kleineren Flächen wie im Bad ist dies eine elegante Lösung, denn hier liegen in der Regel Fliesen, in die die elektrisch erzeugte Wärme direkt übergeht. Für die erforderlichen Temperaturen hält sich der Stromverbrauch in gut vertretbaren Grenzen.

Dünnbett schlägt Dickbett – weil es kaum Verluste gibt

Der Grund für die Renaissance der elektrischen Fußbodenheizung ist, dass diese mittlerweile als Auslegeware erhältlich ist. In ein Vlies sind Heizschlaufen eingearbeitet und die zwei bis acht Meter langen Bahnen kann man ganz einfach zuschneiden. Dabei wird das Kabel am Bahnende unbeschädigt gelassen, das Vlies um 180 Grad gedreht und die nächste Bahn aufgebracht. Auf dem staubfreien Estrich wird also nur mit einem Zahnspachtel eine Lage Kleber aufgetragen und die Heizmatte darauf verlegt. Eine weitere Schicht Kleber trägt dann die Fliesen.

Vorbei also die Zeit des Dickbetts früherer Zeiten. Damals musste über eine Nachtspeicherheizung viel Strom vorgehalten werden, denn der Mörtel unterhalb der Fliesen hat eine Dicke bis zu drei Zentimetern. Die Heizschlaufen wärmen den gesamten Mörtel auf, der dann die Wärme in den Innenraum abgibt. Bei elektrischen Fußbodenheizungen bedeutete das einen erheblichen Einsatz von elektrischem Strom. Im Dünnbett hat die Heizmatte dagegen nur wenig Abstand zur Fliese: diese wärmt sich schnell auf – und bleibt nach dem Ausschalten auch nicht mehr stundenlang warm.

Flexibel und schnell verlegt: Elektrische Varianten können die günstigeren sein 

Die Verlegung ist recht einfach und geht schnell. Eine temperierte Bodenplatte benötigt nur eine Öffnung, in die die Hauptleitung einmal ein- und einmal ausgeführt wird. Dazu wird eine Fühlerleitung eingeführt, die mit einem Raumthermostat verbunden ist. Diese liegt locker in einem Kunststoffrohr; der Fühler ist meist in einer kleinen Vertiefung in der Raummitte unter den Fliesen angebracht, so dass man die Temperatur exakt steuern kann. Bei einem Defekt kann über die Dose die Fühlerleitung ganz einfach herausgezogen und wieder eingeführt werden. Die Dose selbst bringen wir spritzwassergeschützt in etwa 30 Zentimetern Höhe an, die zur Heizung führenden Kabel liegen unter Putz. Fertig ist das Wohlgefühl.

Elektrische Fußbodenheizungen eignen sich am besten für relativ kleine Räume mit Fliesenauflage wie Bäder oder Küchen. Weil sie geringeren Verlegeaufwand erfordern und keinen Wasseranschluss benötigen, sind sie in der Installation sehr flexibel und vergleichsweise günstig. Eine besonders attraktive Lösung stellen sie bei flachem Estrich dar, der keine Warmwasserschlaufen aufnehmen könnte. Sie heizen auch bei Temperaturen von nur 30 Grad sehr effektiv. Für Handtücher im Bad empfiehlt sich allerdings trotzdem eine eigene Heizung.

Bei großen Flächen vor allem im Altbau, einer zentralen Warmwasserversorgung und höheren Vorlauftemperaturen lohnen sich dagegen eher Lösungen mit Warmwasser – auch wegen höherer Leistung und geringerer Betriebskosten. Die gibt es natürlich auch bei uns, denn das übernehmen die Kollegen von Raabe Sanitär.

Leave a Reply